Salafismus in Deutschland. Forschungsstand und Wissenstransfer

Die Furcht vor militanten Islamisten ist in Deutschland zunehmend virulent. Besorgt richtet sich beispielsweise der Blick auf dschihadistische Rückkehrer aus Syrien oder dem Irak, die eine ernsthafte Bedrohung für das öffentliche Leben in Deutschland darstellen. So wurden aus Furcht vor Anschlägen öffentliche Großveranstaltungen in Dresden, Braunschweig und Frankfurt am Main abgesagt. Doch auch die Sorge vor einer rasant wachsenden salafistischen Bewegung in Deutschland und ihrer fundamentalistischen Ideologie nimmt zu. Derlei gesellschaftliche Unsicherheiten erhöhen den Druck auf Entscheidungsträger aller politischen, administrativen wie zivilgesellschaftlichen Ebenen, diesen Unsicherheiten adäquat zu begegnen.

Das Forschungsprojekt „Salafismus in Deutschland: Forschungsstand und Wissenstransfer“ verfolgt zwei Ziele: Es erhebt einerseits den wissenschaftlichen Forschungsstand in den Themenfeldern Datenlage, Organisations- und Rekrutierungsformen, Motivationen der Hinwendung zum Salafismus, Rechtfertigungsnarrative der Bewegung und ihres dschihadistischen Zweiges, transnationale Dimensionen salafistischer Netzwerke sowie Erkenntnisse der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit. Das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung koordiniert hierzu die Zusammenarbeit einschlägiger Experten aus Forschungsstandorten in ganz Deutschland. Andererseits ermittelt das Projektteam parallel dazu den Beratungsbedarf in Politik, Verwaltung und Gesellschaft und entwickelt diesen Bedarfen entsprechend Instrumente des Wissenstransfers.